Ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter von  dem nahezu einzigen Veranstalter in Deutschland, bei dem man 2012 die Mühen und Schwierigkeiten der Organisation von Algerien-Reisen auf sich nimmt, um den Gästen dieses Land  zu eröffnen.

Ein noch größeres Dankeschön an Egmont und die Söhne der Wüste! Sie haben durch ihre Ortskenntnis, ihren täglichen Einsatz und ihre Freundlichkeit für unser Wohlbefinden und unsere Sicherheit gesorgt und aus der Reise ein unvergessliches Erlebnis gemacht.

 

Statistik:
6503,51 geflogene Kilometer
1095,52 gefahrene Kilometer
129,61 gelaufene Kilometer

Wir fliegen von Frankfurt mit Umsteigen in Algier nach Tamanrasset. Die Wüstenstadt liegt auf 1.400 m Höhe rund 2.000 km südlich von Algier im Herzen der Sahara. Wir fahren direkt vom Flughafen zu unserem ersten Camp in der Wüste.  

Beginn des Trekkings ins Herz des Hoggar-Gebirges

Unser erstes Frühstück in der Wüste! Die Mannschaft hat eine nette Sitzecke für uns hergerichtet und der Kaffee dampft bereits. Sobald die Kamele bepackt sind, wandern wir durch ein Tal mit sandigem Boden, in dem Oleander und Akazienwachsen. Wir steuern auf einen massiven Tafelberg zu, der aus unzähligen Basalt-Pfeilern besteht. Nomaden dient er als wichtiger Orientierungspunkt. Wir umrunden teilweise den Tin Nemrut und erreichen unseren Rastplatz für die Mittagspause. Nachmittags bewältigen wir einen kleinen Aufstieg auf ein großes, weites Hochplateau. (Tessa N´Adjena bedeutet in Tamaschek „Bauch des Himmels".) Es wirkt wie eine bizarre, ebene Mondlandschaft, aus der einzelne isolierte Vulkanberge aufragen. Unser Lager errichten wir auf 1.719 m Höhe unweit eines markanten Zweitausenders. 

Taessa – im Land der Moufflons und Gazellen

An den folgenden Tagen durchqueren wir das Atakor - Herzstück des Nationalparks Hoggar-Gebirge und interessantester Teil der sehr wilden, vulkanisch geprägten Berglandschaft. Fels ist hier nicht gleich Fels! Manche sprechen von einem geologischen Chaos, hier ist das aufgrund der großen landschaftlichen Vielfalt natürlich positiv gemeint. Heute wandern wir zwischen gigantischen Felskugeln aus rosafarbenem Granit, Felsnasen und bauchigen Gebilden mit fensterartigen Löchern - als wäre die Landschaft ein Skulpturen-Garten des berühmten Bildhauers Henry Moore. Wir steigen aus der Ebene stetig bergauf und die Aussicht reicht allmählich immer weiter. Vereinzelt kommen wir an wilden Olivenbäumen vorbei. Gazellen und Mufflons sind sehr scheu, aber sind doch manchmal an den Berghängen zu entdecken. Mit Sicherheit begegnen uns unterwegs des Öfteren kleine Herden von Wildeseln oder auch Klippschliefer. Die Lastkamele müssen heute aufgrund der Wegbeschaffenheit eine andere Route als die Wanderer nehmen. Wir erreichen eine Weide, wo es sowohl für uns als auch für die Kamele einen idealen Lagerplatz gibt. Unweit ist eine versteckte Schlucht zu entdecken: Zwischen rosa Granitgestein befinden sich formschöne, ausgewaschene Wasserbecken, sogenannte Gueltas - kleine Wunderwerke in der Sahara. Oft sind solche Wasserstellen im Schatten von Felswänden jahrelang mit Wasser gefüllt, manchmal umgeben von rosa blühenden Oleanderbüschen.

Kunstwerk aus Basalt: Aouknet

Beim Wandern sehen wir vor uns immer wieder einen auffällig geformten Berg, den Aouknet. Aus der Nähe entpuppt er sich als gigantischer Felsendom mit Basaltsäulen, an denen das vor zwei Millionen Jahren aus dem Erdinneren gepresste Magma noch gut erkennbar ist. Die Säulen wachsen aber nicht senkrecht in den Himmel, sondern sind im oberen Bereich in sich gedreht - ein schöner Anblick! Erdgeschichte zum Anfassen. Unterwegs entdecken wir zwei größere Abris mit kleinen Felszeichnungen. Hier leben offensichtlich ab und zu noch Nomaden, wenn sie mit ihren Herden vorbeiziehen. In der Nähe können wir Felsgravuren mit Darstellungen von Tieren und des Tifinagh, der Schrift der Tuareg, finden. Nachmittags wandern wir durch Täler und hügelige Landschaft. Nach einem Anstieg ändert sich die Landschaft wieder schlagartig, wirkt wieder vulkanisch. An abgelegenen Stellen findet sich Erde in verschiedenen Farben - von Tiefrot bis zu strahlendem Weiß. Welch einzigartig schöner Anblick, wenn die Kamel-Karawane mit unserem Gepäck vor uns in gemächlichem Tempo vorbeischreitet. Unser Lagerplatz liegt malerisch auf einem kleinen Plateau in 2.300 m Höhe und ist von bizarren Felsbergen umgeben. Je nach Standort kann man den heiligen Berg der Tuareg, den Ilamane, erkennen. Sowohl Aouknet als auch Ilamane erinnern an Impressionen aus den Dolomiten. Der Ilamane (2.760 m) wurde Ende der 60er Jahre in einer ALPINISMUS-Umfrage sogar als „schönster Berg der Welt" gekürt.

Gipfel des Tahat (3.003 m)

Wer heute den Tahat besteigen möchte, steht sehr früh auf. Wir wandern auf einem landschaftlich abwechslungsreichen Weg, immer mit Blick auf den majestätischen Felsendom Ilamane, der aus lauter Orgelpfeifen zu bestehen scheint. Unser Ziel ist der höchste Berg Algeriens, zugleich der zweithöchste Gipfel der Sahara. Nach etwa 2,5 Stunden Gehzeit beginnt der eigentliche, etwas mühsame Aufstieg auf den Tahat. Teils weglos, aber meist über festes und gut griffiges Blockgestein geht es steil bergauf. Je nach Lichtverhältnissen schimmert die Landschaft in metallischen Farbtönen: in silbrigem Glanz, in Rostrot, Ocker und Gelb. Wenn wir nach weiteren etwa 2 Stunden auf dem Doppelgipfel des Tahat ankommen, gönnen wir uns viel Zeit für die fantastische Aussicht. Seit den Dreißigerjahren hat das Atakor (der eigentliche Name des Hoggar) mit seinen unzähligen Berggipfeln Entdecker angezogen. Vor uns breiten sich mitten in der Wüste die erloschenen Vulkanhöcker, Basalt-Dome und Plateauberge des Atakor von West nach Ost aus. Unsere gesamte Trekkingstrecke durchs Herz des Hoggar-Gebirges liegt zu unseren Füßen. Nach rund 2 Stunden erreichen wir das Camp am Fuße des Tahat. Wüstenberge im nördlichen Atakor Vielleicht der schönste Frühstücksplatz: Wir verbringen den Morgen am Fuße des Tahat! Die Kamele grasen noch. Schließlich werden die stolzen Tiere bepackt und die Karawane zieht gemächlichen Schrittes weiter. Wir gelangen heute zu einer Stelle mit Felsgravuren, die zwar schlicht gestaltet sind, aber trotzdem von künstlerischer Begabung zeugen. Es muss sich hier einmal um einen prähistorischen Siedlungsplatz handeln. Der lässige Schritt der Kamele und die würdevolle Ausstrahlung inmitten der grandiosen Berglandschaft zeichnen ein einprägsames Bild. Diese bizarre Landschaft kann auch nur mit Kamelen bereist werden, und wir haben tatsächlich bereits seit Tagen Gegenden durchwandert, die mit dem Jeep nicht erreichbar sind. Eine Bereicherung ist die Begegnung mit unseren herzlichen, fröhlichen und stolzen Tuareg-Begleitern. Bei der täglich gepflegten und zelebrierten Teezeremonie erfahren wir von ihnen einiges über ihre Lebensweise. Über viele Generationen haben sich die Tuareg der Wüste in idealer Weise angepasst. 

 Feenkamine und Assekrem (2.782 m) 

Wir wandern in eine Art Irrgarten aus rötlich-orangem Sandstein. Dicht beieinander stehen Feenkamine mit Tausenden von kleinen, von Wind und Wetter gefrästen Felsnischen und Löchern. Die Kräfte der Natur sind hier offensichtlich und einmal mehr zeigt sich: Wüstenlandschaften haben eine ganz eigene Intensität! Dass das Herzstück des Gebirges mitten in der Zentralsahara auch schon in prähistorischer Zeit bewohnt war, belegen kleine Felsbilder an abgelegenen Stellen. Unser Tuareg-Führer kennt weit oben eine etwas mühsam zu erreichende Felsmalerei. Sie stammt aus der Rundkopf-Periode und ist schätzungsweise 7.000 bis 8.000 Jahre alt. Am Nachmittag erreichen wir zeitig unseren Lagerplatz unterhalb des Assekrem-Plateaus. Wir steigen auf den 2.782 m hohen Assekrem, - Endpunkt unseres Trekkings - um den Sonnenuntergang von dort zu erleben. Bei Abendlicht lassen wir den Blick über ein Meer von erloschenen Vulkanen schweifen. Wir besuchen die ehemalige Klause des Paters Charles de Foucauld, der hier seinen Glauben praktizieren und mitten unter den Tuareg leben wollte. Im täglichen Kontakt mit den Tuareg studierte und dokumentierte er ihre Sprache und Poesie. Zum Assekrem schrieb er selbst: "Die wunderschöne Aussicht hier oben kann man sich kaum vorstellen, noch sie beschreiben. Es gibt nichts Vergleichbares mit diesem Wald aus Felsnadeln und Bergspitzen, wie man sie hier vor sich hat. Ein Wunder der Natur."

Abschied vom Assekrem – Fahrt Richtung Norden 

Wir steigen auf einen weiteren Aussichtsberg gegenüber dem Assekrem, um den Sonnenaufgang am Berg zu erleben. Nach dem Frühstück laufen wir zur Passhöhe und sehen noch einmal eines der bekanntesten Fotomotive des Hoggar-Gebirges: die beiden schlanken Felstürme der Tezouiag-Berge. Nun heißt es Abschied nehmen von unseren zahlreichen Kamelen und ihren Besitzern, die uns über die Tage zu treuen Begleitern geworden sind. Sie treten nun ihren mehrere Tage dauernden Rückweg in ihr Nomaden-Camp an. Wir hingegen dürfen in die Jeeps steigen und die nächsten Tage in eine völlig andere Wüste eintauchen; es folgen große Dünengebiete, Tassili-Landschaften und Schluchten. Über den alle Fahrkunst herausfordernden Sandalenpass verlassen wir die Nordseite des Hoggar und fahren über die Tuareg-Siedlung Hirafok ins Wadi Tefedjag zu unserem Nachtlager. 

Doppelkrater Ouksem und Oase Adenek 

Etwa eine Stunde Fahrt im Morgenlicht und wir erreichen den Doppelkrater Ouksem. Dort wandern wir in die zwei Krater, die wie die Form der Zahl 8 angeordnet nebeneinander liegen, eine landschaftliche Besonderheit! Der eine liegt deutlich tiefer als der andere ca. 150 – 200 m hohe Steilwände ragen vom Talboden auf. Im zweiten Krater gibt es ein Natronbecken (trou au natron). Nicht selten schürfen dort Nomaden Natron, transportieren es mit Kamelen und verkaufen es auf Märkten. Nach der Wanderung Fahrt bis zur kleinen grünen Oase mit Palmen im Wadi Adenek, umgeben von Granitfelsen. Die Oase wird gerne als Wasserquelle genutzt, sodass Nomaden gerne ihr Nomadencamp in der Nähe ansiedeln um ihre Tiere im Wadi Adenek tränken können. 

Schlucht von Arak und ein Camp in den Dünen 

Um uns schneller Richtung die Wüstenregion Immidir zu bewegen, fahren wir heute ein Stück auf der Teerstraße Route National N1. Sie wird auch gerne Transsaharienne genannt und verbindet in der Tat Tamanrasset durch die Wüste nach In Salah und weiter nach Algier - 2000km! Wir wählen nur ein kurzes Teilstück und fahren durch die Schlucht von Arak wieder in die einsame Wüste hinein zu den schönen Dünen eines unweit gelegenen Ergs. Obwohl sie noch nicht zu den höchsten zählen, sind sie doch sehr formschön und lassen echtes Dünen-Feeling aufkommen. Zum Sonnenuntergang können wir die Sandriesen erklimmen und das Lichtspiel beobachten. 

Felsbilder von Tin Meskis und Dünenwelt des Erg Mehedjibat 

Vormittags erreichen wir die imposante Felsschlucht Tin Meskis und unternehmen eine Wanderung. Im Inneren der Schlucht herrscht ein Felsenchaos mit riesigen Steinquadern und vielen versteckten Felsnischen. Unser Führer führt Sie zu den so genannten Abris mit Felsmalereien – eine Art Freilichtmuseum. Nachmittags kurze Fahrt bis zum endlos weiten, eindrucksvollen Dünengebiet Erg Mehedjibat. Diese in zahlreichen Ketten und hintereinander liegenden Sandberge muss man wirklich als Dünen-Giganten bezeichnen – sie gelten als die höchsten der Sahara! In warmen Orange- und Rottönen erstrahlen sie und haben nicht ein Grashalm als Bewuchs. Im Inneren des Erg finden vereinzelt noch Tonscherben, Reibeschalen oder gar Pfeilspitzen aus prähistorischer Zeit, ja sogar Flächen auf denen eindeutig vorgeschichtliche Siedlungsspuren zu erkennen sind. liegen sie formschön er Sahara. Der Nachmittag steht in den Dünen zur Verfügung und lohnt entweder eine anspruchsvolle Besteigung der höchsten Dünenkämme mit einzigartiger Aussicht oder einfach eine Erkundung der kleinen Schätze in den Tälern des Dünenmeeres. Nachtlager vor fantastischer Kulisse.

Im Erg Mehedjibat - Wüste pur 

Nach dem Frühstück zeigt uns unser Tuareg-Führer die Schätze des Erg Mehedjibat - er kennt die Gegend wie seine Westentasche und führt uns mitten durch das Erg. Nun nehmen wir die Ausmaße wirklich wahr. Bestenfalls der Wind ist hörbar, ansonsten reine, pure Landschaft und unendliche Weite! Diesen Tag verbringen wir ebenfalls komplett im Erg Mehedjibat um die Wüste voll und ganz genießen zu können. Eventuell wechseln wir das Lager zu einem anderen Platz oder bleiben sogar. In jedem Fall erleben wir einen weiteren Abend in spektakulärer Umgebung. Im Abendlicht einfach auf einer Düne zu ruhen und zu schauen zählt zu einer der schönsten Wüstenerfahrung. 

Skulpturengarten aus Granit 

Fahrt Richtung Süden bis Tihoukaine (2 in freier Landschaft stehende, riesige kugelige Granitfels-Berge). Dort Mittag. Nachmittags bis Tijilkoukaten, einer fantastischen Landschaft mit Granit-Skulpturen und eigenartigen Felsen in heller Sandlandschaft. 

Rückkehr nach Tamanrasset 

Rückkehr nach Tamanrasset, Duschen, Stadtbummel, Bazar. Nachts Flug via Algier nach Deutschland. 

  

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